Der regnerische Samstag hat nicht vermuten lassen, dass am nächsten Tag, Sonntag den 24. August 2008, ein solcher herrlicher Sommertag werden würde.
Da kam er wie geschenkt, denn an diesem Tag war unser jährlicher IG-Grillplausch angesagt.
Pünklich, um 11:00 Uhr trafen 30 IG-Mitglieder und ein befreundeter Geistlicher Pfarrer bei unseren Gastgebern, die Familie von AS und WS in Näfels GL ein.
Nach einer kurzen Begrüssung, lud WS die Gäste zu einer Besichtigung durch die einzige Korken- & Presskorkfabrik, die in der Schweiz noch aktiv ist, die Fabrik GEBR. E.&H. SCHLITTLER AG ein.

Die Geschichte

(Auszug aus dem Internet-Auftritt der Firma www.swicork.ch)
Im Jahre 1871 gründete Fridolin Schlittler-Tschudi (1832-1891) in Niederurnen GL einen Betrieb zur Herstellung von Zapfen aus Naturkork. Nach den ersten 17 Jahren Tätigkeit in Niederurnen (Mineralbad, Mättli und Gerbi) verlegten die beiden Brüder Emil (1867-1957) und Balthasar (1871-1940) den Betrieb nach Mollis, wo verschiedene technische Einrichtungen installiert wurden. Im Jahre 1917 gelang es, die ehemalige Kattundruckerei des Fridolin Oertli, samt Wasserrecht, am Linthli in Näfels zu erwerben und als Korkfabrik auszubauen.
Die Söhne von Balthasar Schlittler-Hertach, Heinrich (1896-1965) und Emil (1900-1982), vergrösserten den Geschäftsumgang durch Angliederung einer Kunstkorkfabrik (heute Presskorkfabrik). Es wurde von nun an nicht nur Rohkork für die Herstellung von Flaschenkorken und anderen Korkprodukten aus Spanien, Portugal, Korsika und Sardinien importiert, sondern auch Jungfernrinde (Korkrinde erster Schälung) und Naturkorkabfälle als Rohstoff für die eigene Korkmühle.

Seit 1960 besteht die Firma als Aktiengesellschaft, inzwischen in 4. Generation. Auch die 5. Generation ist seit über 20 Jahren aktiv im Betrieb tätig.

Bouchons Schlittler (Schlittler Korken) sind nicht nur unter den alteingesessenen Betrieben im Schweizer Weinbau und -handel ein Begriff. In Näfels hat man sich im Laufe der kontinuierlichen Entwicklung des Familienbetriebes eine umfassende Erfahrung mit Naturkorken angeeignet, welche zum Nutzen der Kundschaft eingesetzt wird. Reiche Erfahrung mit dem Korken am Schweizer Wein wird aber heute ergänzt durch modernste Erkenntnisse rund um Geruchsneutralität, optimale Dichtigkeit und Sterilität des Naturkorken. Diese drei Eigenschaften entsprechen den hauptsächlichen Anforderungen, welche an Flaschenkorken gestellt werden; sie werden erfüllt durch ständige Überwachung und Überprüfung der Korkprodukte im werkseigenen Labor und in Zusammenarbeit mit ISO-zertifizierten Zuliefer- und Dienstleistungsfirmen im In- und Ausland.

Mit dem Betrieb der in der Schweiz einzigen Korkmühle leisten die GEBR. E.&H. SCHLITTLER AG einen nennenswerten Beitrag zur Wiederverwertung gebrauchter Flaschenkorken, was besonders bei Massenprodukten von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist. Die gebrauchten Flaschenkorken werden zu Korkschrot und dieses zu Gummi- und Presskork für Schuh- und Bauindustrie verarbeitet. Gerade bei Massenprodukten werden in Zukunft die strengen ISO 14000/EMAS-Umweltnormen und damit vertretbare Lösungen wie Verschlüsse aus regenerierbaren (nachwachsenden) und biologisch abbaubaren Rohstoffen an Bedeutung gewinnen. Korken haben Zukunft!

Der Flaschenkorken erfreut sich weltweit einer stark steigenden Nachfrage und wir sehen uns auch in der Schweiz einer eigentlichen Renaissance der Flaschenkorkenkultur gegenüber. Nicht weiter verwunderlich, macht doch erst der Flaschenkorken aus einer Weinflasche eine Flasche Wein. Auf dem Weinmarkt jener Konsumenten, die das Bessere bevorzugen, bleibt ohnehin nur konkurrenzfähig, wer mit dem Flaschenkleid bei den Leuten bleibt. Dem wachsenden Interesse des Weingeniessers an naturnahen Weinen - einer Entwicklung, welche erst am Anfang steht - folgt der Ruf nach adäquaten, will heissen ökologisch vertretbaren Massenverschlüssen. Auch im Spirituosenbereich feiert der Griffkorken ein Comeback ohnegleichen. Für den kritischen Konsumenten stellt der Naturkorken ein wirksames Qualitätsprädikat dar, mit den entsprechenden ertragsstarken Begleiterscheinungen für den Wein- und Spirituosenproduzenten.

Nach dem Motto 'Dem edlen Getränk ein würdiger Verschluss' ist es den GEBR.E.&H. SCHLITTLER AG ein Anliegen, echter Weinkultur Auftrieb zu geben und den modernsten Stand der Technik mit dem kulturellen Hintergrund der Pflege feiner Weine und Spirituosen in Einklang zu bringen.
WS trat vor etwa 25 Jahren in den Dienste dieser Fabrik ein. Er fing ganz unten an und hat sich bis zum Betriebsleiter aufgearbeitet. Er hat schon alle möglichen Arbeiten in dieser Fabrik ausgeübt. So konnte er uns die ganze Geschichte des Korkes von der Entstehung des Naturmaterials bis zum Recycling dieser Resource sehr professionell erklären. Er hat uns von Arbeitslatz zu Arbeitsplatz durch die gesamte Fabrik geführt und hat stets erläutert, um welche Arbeit sich handelte. Kleine Anekdoten haben die Besichtigung noch interessanter gemacht.
Beeindrucken war der 'oldtimer' Maschinenpark. Jedermann konnte sich selber vergewissern, wie zum Teil über 100 jährigen Maschinen noch zuverlässig und genau arbeiten können. Niergends waren Mikrochips, Computern oder andere elektronische Teile zu sehen. Da, in dieser Fabrik, ist noch der Mensch der Auslöser für einen guten und exakten Betrieb. WS hat über die grossen und kleinen 'Oltimer' wie von kostbaren Schätzen gesprochen, die stets sorgfältig gepflegt werden sollen. Jedes Teil ist einmalig, unersetzbar, sogar unzahlbar!
Alle Kollegen waren überwältigt von dieser Fabrik, dessen Geschichte und der Arbeit, die dort noch ausgeübt wird. Etwas ist sicher: ab heute öffnet man eine Flasche mit ganz anderen Gedanken. Der Kork, der jedes Mal unbewusst direkt im Abfall landete, wird sicher einige Erinnerungen an diesem Tag erwecken und ... vielleicht wird ihm die Landung im Unrat erspart!

WS, DANKE sehr dass Du uns eine derartige und einmalige Fabrik gezeigt hast!!!!
Während die meisten Teilnehmer die Exkursion in der Korkfabrik erlebt haben, ist AS in der Küche tätig gewesen und schaute, dass alles bereit war für die Rückkehr der Gruppe. Das Buffet war überwältigend: grüner Salat, Tomatensalat, Bohnensalat, Karottensalat, Kartoffelsalat, Gurkensalat, Reis, Pommes Frites (zur Freude der Kindern).... Nach dem fassen des Salates konnte man bei SB, unserem Grillmann, vorbei gehen und noch einen Mocken Fleisch auf den Teller laden. Wir wurden regelrecht verwöhnt.
An dieser Stelle will ich mich in Namen von allen herzlich bei AS für Ihren aufwändigen Einsatz bedanken. Es war sehr viel Arbeit geleistet worden und dies noch an einem Sonntag (Ruhetag)! Nicht zu vergessen ist auch der Grillmann SB, der bei dem schönen Wetter recht im Schwitzen gekommen ist. Danke SB.

Nach dem Festmahl und noch bevor die Leute einnicken konnten, ging es richtig los. Das Höhepunkt des Tages war angesagt. Die Besichtigung der Kleintieranlage der Familie AS und WS. Der kurzer Spaziergang war gerade richtig platziert und gut für die Verdauung.

Die Palette der verschiedenen Arten, die in der Kleintieranlage beheimatet sind, war gewaltig: von Kleinvögel wie Kanarien, Wellensittiche, Zebrafinken, Diamanttäubchen über Kaninchen, Hängebauchschweine, Meerschweinchen, Zwergziegen, Perlhühner, Gänse, Hühner bis zu den Enten (Bahamsente, gelbe Baumente, Blauflügelente, Brautente, Eiderente, Laufente, Mandarinente wildfarbig und weiss, Reiherente, Rotschulterente, Säger, Schellente, Smaragdente, Spiessente, Stockente, Zwergente, ...) und den Fasanen (colchicher Edelfasan, mongolischer Ringfasan, Elliot Fasan, Goldfasan rot und gelb, Königsfasan, Lady Amherst Fasan, Mikado Fasan, chinesischer Silberfasan, Swinhoe Fasan, Temminck Tragopan, Wallich Fasan, ...). Sicher konnte jedermann das Lieblingstier in dieser Anlage finden.
Dank den kompetenten Erläuterungen von RS und SB, konnten die Anwesenden sehr viel über diese Tierarten erfahren. Nochmals, danke sehr, RS und SB, für euren Einsatz.
Mit etaws Wehmut trennten sich die Besucher von dieser idyllischen Ecke, um sich langsam zurück auf den Weg zum Tisch zu machen, wo der Kaffe mit Desserts bereits wartete. Auch da erneut eine grosse Überraschung: Kuchen, Kuchen und nochmals Kuchen. Die S's haben sich wirklich bemüht, es an nichts fehlen zu lassen! Danke an alle Organisatoren!
Um 16:30 Uhr war es Zeit aufzubrechen. An die Gastgebern wurde als Dankeschön eine gute Flasche und ein kleines Präsent übergeben. Alle IGler haben sich mit einem heftigen Applaus für den guten organisierten Anlass und einen unvergesslichen 2008er IG-Treff bedankt.