Der 27. August 2006 war einen herbstlicher kalter Sonntag und trotzdem folgten 35 IG-Interessierte dem Ruf aus Haslen AI. Unsere Freunde HB und GB haben einen Mittagsgrill organisiert. Um 11:00 Uhr wurde eine kurze Ansprache gehalten. HB hat über Sinn und Zweck seiner Freizeitbeschäftigung gesprochen.
Seine Anlage 'Tierparadies' dient hauptsächlich zur Erhaltung von heimischen Wildtieren. Nebenbei werden hier regelmässig Veranstaltungen/Ausflüge organisiert um unsere heimische Waldtierwelt näher zum Publikum zu bringen. Seine Anlage ist unterdessen weit bekannt und geschätzt, sei es unter den verschiedenen Hobbytierhalter- wie auch Jäger-Vereinen.
Die Pflege und Fütterung der Auerhühner, Birkhühner, Rebhühner, Alpensteinhühner, Waldkäuze, Steinkäuze und Uhus ist sehr anspruchvoll und zeitintensiv, ich würde sagen sogar ein 'Full-Time-Job'!
Gute Kenntnisse, viel Erfahrung und grosse Hygiene sind Voraussetzungen für einen guten Erfolg. Beim Auerwild wird jeden Tag der Kot gesammelt und angeschaut.
Der Tag-Kot unterscheidet sich vom Nacht-Kot wesentlich in Konsistenz und Farbe. Wenn er mit blauen oder weissen Streifen durchsetzt ist, muss man sofort reagieren und mit Medikamenten eingreifen, sonst muss man damit rechnen dass der Vogel in zwei bis drei Tagen tot ist.
Eine differenzierte, frische und reichhaltige Speisekarte ist unentbehrlich um die Gesundheit der Tiere zu bewahren und entsprechend eine gute Vermehrung zu erzielen.
Beeren, Früchte, Gräser und Kleingehölz werden in den umgebenden Wäldern gesammelt und den Tieren angeboten.
Die Greifvögel bekommen Tageskücken, Mäuse, Junghennen; alles frisch präpariert.
Die meisten nachgezogenen Vögel werden in Projekte für die Auswilderung eingegliedert, deswegen werden sich auch gezielt auf Selbstversorgung trainiert. Es sind viele Leute da, auch Jäger, die sich für seine Projekte interessieren. Sie sind daran interessiert, dass man wieder mehr solche heimische Waldtiere antrifft.
Neben der Leidenschaft für die heimischen Raufusshühner hält HB noch weitere Gäste in seinem 'Tierparadies'. Eiderenten, Hottentottenenten, Krickenten, Mandarinenten, Brautenten, Kappensäger, Schellenten, Mähnengänse und Witwen-Pfeifgänse planschten vergnügt im grossen Wassertümpel, der grosszügig mit Quellwasser gespeist wird. Ein Lady Amherst Fasan Paar lief genüsslich im grünen Rasen herum neben den edlen Trio von Ährenträger Pfauen. Selbstverständlich konnten Hühner und Tauben nicht fehlen.

Familien Freund TG, Revierförster in den Bezirken Rüte und Oberegg, hilft gerne mit der Besorgung von Volièren-Material und springt als Ersatz für die Pflege der Tieren ein, wenn mal HB und GB weg sind. Er hat sich für unsere Tagung zur Verfügung gestellt. So konnte HB nach der Einführung aus der grossen Anzahl Teilnehmern zwei Gruppen bilden, eine von HB die andere von TG geführt.
An dieser Stelle möchte ich mich bei TG im Namen der IG herzlich bedanken für seinen Sonntagseinsatz!

Wir wurden in die Gehege geführt, wo wir in nächster Nähe von Enten, Birkhühnern, Fasanen und Ährenträgerpfauen über die Zucht und Erhaltung der Vögel informiert wurden. Eine seltene Gelegenheit für die anwesenden Fotografen, diese Tiere zu verewigen. Diese Gelegenheit wurde auch von den mit Kameras bewaffneten rege benützt.
Zum Wohl der Tiere wurden die Volièren mit heimischen Waldpflanzen versehen. In dem Zuchtstall konnten wir noch junge Auerhühner, Wildrute, Ährenträger und ein Birkhuhn betrachten.
HG nahm sogar noch ein Uhu aus der Volière raus, um uns allen zu zeigen wie imposant das Tier ist und was für eine mächtige Flügelspanne er aufweist (bis 180 cm). Ein Erlebnis für alle Teilnehmer, ein gewaltiger Eindruck für die Kinder. HB zeigte uns auch noch ein Steinkauz von der Nähe: sofort hörte man aus dem Publikum 'Was ... der ist nur so klein!!!'.
Nach dem Aus-/Weiterbildungs-Teil kam das gemütliche Zusammensitzen. Unterdessen hat Daniel den Grill angefeuert und die Würste aufgesetzt. Ein reichhaltiges Salat- und später ein Dessert-Buffet sorgten dafür, dass jedermann genug bekommen hat. Ich hoffe nur, dass auch Daniel, der Mann am Feuer, etwas davon bekommen hat. Auf jedem Fall gilt auch ihm unser besten Dank für seinen Einsatz: die Würste waren perfekt. Ein freundliches Dankenschön geht an allen Spender, die so ein Buffet ermöglicht haben. Danke vielmals auch für den Batzen, der gesammelt wurde und an HB und GB als Anerkennung für die Einladung überreicht werden konnte.

Ausnahmsweise wurde ein kurzer offizieller Teil angehängt. SS konnte noch zwei Geburtstags-Geschenke (70 Jahre) überreichen: einer war HB, unser Gastgeber, der ein geschnitztes Auerwild entgegen nehmen konnte. Der zweite war FF, der einen gemalten fliegenden Jagdfasan bekam.

Zu Schluss danke ich HB und GB, TG und Daniel und alle Angereiste für das schöne Erlebnis und die guten Fachsimpeleien. Das Wetter war regnerisch und kalt aber das Erlebnis war freundlich und warm.

Bis zum nächsten Höck im Monat November. Einladungen werden wie gewohnt folgen.

PS: weitere Photos von dem Anlass findest du hier.