Am Pfingstsamstag (02.06.2001) hat sich eine schöne Gruppe von Interessenten, begleitet von Kindern (16,3) getroffen, um an dem inzwischen traditionellen IG-Jahresausflug teilzunehmen.

Die Reise hat uns dieses Jahr nicht über die schweizerische Staatsgrenzen geführt, sondern auf dem Plan stand der Besuch von zwei Kleintieranlagen in der Umgebung von Schaffhausen.

Nach dem Treffen der Gruppe im Restaurant Adler in Ermatingen, wo eine Kaffeepause eingeplant war, sind wir in Richtung Alt Paradies gefahren. Um 10:30 Uhr wurden wir von EF (75) in seiner Volièreanlage Petri freundlich empfangen. Nach dem kurzen Willkommensgruss konnten wir die interessante Geschichte der Anlage von EF erfahren. Die sehr schöne und gepflegte Volière wird nächstes Jahr sein 100-ten Geburtstag feiern können. Sie wurde vor 99 Jahren von EFs Vater gebaut und während den ersten 50 Jahren von ihn selbst gepflegt und gehegt. Diese Aufgabe wurde dem Sohn EF vererbt, der sie mit Hilfe seiner Frau während den nächsten 49 Jahren, dass heisst bis heute, mit derselben Liebe weiter betreut hat. Leider ist die Zukunft dieser Anlage unsicher, da bis heute noch niemand gefunden wurde, der diese Kontinuität sichern würde.

Lothar hat Ende 1999 dieser Anlage recht grosse Schäden zugefügt: der grösste Teil der Bedachung musste ersetzt werden, was sehr hohe Kosten und viel Arbeit mit sich gebracht hat.

Heute präsentiert sich die Volière-Anlage von seiner besten Seite. Der Rundgang durch alle diese Gehege wurde von EF selber geführt und kommentiert. Es gab für jede gehaltene Tierart eine Geschichte: von jedem Wort konnte man die Begeisterung und die Freude von EF für dieses Hobby spüren. Um die 600 Tiere werden heute in dieser Anlage beherbergt. Wir konnten Hühner in der Rassen indische Kämpfer (rebhuhnfarbig, Joubilee), Phönix (goldfarbig, silberfarbig), Araucana, Chabos (Siro), Milles Fleurs, Bielefelder und holländische Weisshauben zwerg (weiss) betrachten. Als Vertreter der Fasanenfamilie waren roter Goldfasan, Lutino, Pfau (blau, weiss) und zwei Bankivaarten zu betrachten; als Sittich konnten die Nymphen-, Wellen-, Berg-, Burk-, China-, Halsband-, Adelheid-, Sonnen-,Stroh-, Mönchsittich und Prachtrosella beobachtet werden. Aus der Familie der Papageien waren die Kakadu, Aras (blau, rot), Rotkopf-, Blaukopf-, Giandaja anwesend. Ein sprechender Beo, Goschoistaube, Pfauentaube, Zebrafinken, Papageienamadine, Nachtigall und chinesische Zwergwachteln haben die Vogelsammlung abgeschossen. Bei den Wellensittichen waren noch Rotwangen Wasserschildkröten zuhause.

Eine schöne Zucht von griechischen Landschildkröten konnte begutachten werden, was neben den Pflanzen das grosse Hobby von seiner Frau ist.

Die Gehege sind so angelegt, dass sie ein grosses U bilden: im inneren Atrium konnten wir eine sechskantige Volière beobachten und kleine Konstruktionen (Nachahmungen von existierenden Monumenten), die EF selbst nachgebaut hat. Das ganze ist mit einer prächtigen Vegetation bestehend aus Bananen- und Fiegenbäumen mit Früchten, Hibiscus, Farnen und noch mehr: kurz gesagt ein kleines Paradies in Alt Paradies.

Im Winter muss alles gedeckt und abgeschlossen werden um Tiere und Pflanzen zu schützen. In der Anlage ist kein elektrischer Strom vorhanden, so dass die Sonnenwärme und die Petrolöfen zum Einsatz kommen. Das Wasser für die Tiere muss mit Milchkannen angefahren werden: das macht EF mit seinem Töff und einem Anhängerli. Insgesamt wendet EF täglich 4,5 Stunden auf, um seine Tiere zu füttern.

Wie konnte es anders sein: EF hatte noch eine kleine Überraschung für uns. Es wurde uns noch eine Erfrischung offeriert. Unser bester Dank geht an EF und seiner Gattin für diese einmalige Möglichkeit ihre wunderbare und vorbildliche Volièrenanlage zu betreten.

Unsere Reise ging um 12:00 Uhr weiter in Richtung Neuhausen bei Schaffausen. Unser Ziel war die Kleintieranlage in Neuhausen. Nach einer Stärkung im Festzelt ging der Rundgang los. Sehr liebevoll gepflegte Gärten, eine grosse Kakteensammlung, eine Eisenbahnanlage, sehr schöne Biotope, grosse Volièren und sehr viele interessante und seltene Vogelarten (von Hühnern, über Kleinvögel, Enten, Gänsen, Wachteln, Fasanen, Raben, Eulen und Käuzen bis zu grossen Greifvögeln) konnten beobachtet werden. Interessant waren die kurze Unterhaltungen mit den jeweilgen Besitzern.

Um 16:30 Uhr machten wir uns alle auf den Heimweg, bereichert von vielen neuen Ideen. Das Wetter hat auch noch sehr gut mitgemacht, trotz der bedrohlichen Gewitterlage.