Höckprotokoll vom 25. August 2000. Treffpunkt um 20:00 Uhr im Restaurant Rössli, Hundwil

1- Der Höckeinladung folgten 18 Interessierte ins Sääli des Rest. Rössli, Hundwil.

2- Die Suche nach einem Protokollführer blieb leider erfolgslos.

3- Seit dem letzten Höck (03.03) ist sehr viele Zeit vergangen, aber die IG blieb nicht inaktiv: in dieser Zeit genossen wir den Ausflug nach Wilhelma in Stuttgart (14.05) und den Grillabend bei SS (30.06). Die entsprechenden Protokolle sind verschickt worden.

4- Anscheinend ist eine Korrektur der Adresseliste, inbegriffen Artenbestand, nicht nötig.

5- IG-Börse ist wieder aktuell. Die Daten sind gesammelt und die neue Börse liegt diesem Protokoll bei.

6- Kassastand: Er beträgt per 25.8.2000 noch Fr. xx.xx.

7- Unsere Gedanken liegen auch bei PM, der immer noch in Pflege ist. Wir sammeln die Unterschriften für eine Grusskarte.

8- Die Quizfrage auf dem Protokoll vom 03.03.2000 ist jetzt auch beantwortet. MG konnte uns in wenigen Worten die wichtigsten Merkmale dieses interessanten Südamerikaners vorbringen. Die Anwesenden konnten eine schriftliche Beschreibung entgegennehmen; die Restlichen werden sie als Beilage in diesem Protokoll finden.

9- Der Punkt 'Umfrage' blieb unbenutzt.

10- Der nächste Höck wird auf den 17. November 2000 um 20:00 Uhr festgelegt. Thema: 'Kuriositäten'. An diesem ungewöhnlichen Höck werden wir versuchen anhand von Stichwörter kleine Diskussionen auszulösen, denen jeder Teilnehmer seine Erfahrungen beibringen kann.
Eine schriftliche Einladung wird noch folgen.

11- PS hat Fr. 100.-- in die IG-Kasse gespendet. Danke P!

12- VJ konnte erneut in die IG-Interessenten-Liste aufgenommen werden.
Herzlich willkommen!


Den zweiten Teil des Abends wurde durch den angekündigten Video mit Thema Künstliche Besamung bestritten. Der Herausgeber ist der Park zoologique de Delacour in Le Clères, Frankreich und wurde anlässlich des Internationales Symposium über künstliche Befruchtung bei Vögeln vom 6/7. März 1999 in Le Clère aufgenommen.

Hierbei eine Kurzfassung des 20-minutigen Videofilms.
Begrüssung durch Alain Hennache, Direktor des Parkes.
Michel Saint Jalme, Leiter dieses Projektes, stellt die Frage Warum muss man Künstliche Befruchtung bei Vögeln erforschen und beherrschen?. Es dient dazu, gefährdeten Arten das Überleben zu ermöglichen, Unfruchtbarkeit zu bekämpfen und eine genetische Durchmischung gezielt zu fördern.
Eric Plouzeau, Veterinär des Parkes in Le Clère, sagt, die künstliche Befruchtung sollte eine willkommene Methode sein, um gefährdete Phasane zu erhalten.
Jean Pierre Briard, Forschungsdirektor I.N.R.A., zeigt und erklärt den Ablauf für die Samenentnahme bei Haushühner.

Samenentnahme

Herr Briard weist darauf hin, dass der Hahn es nicht mag, wenn die Raumtemperatur um einige Grade fällt. Er erbringt die Leistung nur, wenn er sich wohl fühlt. Der Hahn darf beim Einfangen nicht gestresst werden.
Er zeigt, wie man den Hahn übers Knie legt. Beim zweiten Mal sieht man die Massage vor dem Samenerguss.

Hühner produzieren relativ viel Samen, da sie 3 bis 6 Hennen pro Tag befruchten. So kann man bei einer Entnahme-Sitzung nach etwa 6 Minuten bereits die nächste Ladung Samen vom gleichen Hahn entnehmen.

Konzentrationsbestimmung

Eine Samenprobe wird mit einem spermiziden Lösungsmittel verdünnt und dann unter dem Phasenmikroskop in der Zählkammer gezählt. Ziel ist es, pro Kammer ca. 30-100 Spermien zu zählen, was die grösste Genauigkeit erbringt. Herr Briand weist darauf hin, dass ein Phasenmikroskop zwar teurer, aber für die Spermienzählung unerlässlich ist. Von Vorteil ist auch mechanische Verschiebung des Objektträgers.

Befruchtung der Henne

Die Öffnung der Vagina wird herausgedrückt, die Kanüle wird ca. 3 cm tief hineingeschoben und dann muss die Henne entspannt werden, bevor die Kanüle wieder herausgezogen wird. Sonst lässt die Henne das Sperma wieder heraus, wie man soeben im zweiten Versuch sehen wird.
Michel Saint Jalme macht aufmerksam auf den Unterschied der Menge der Samenentnahme bei Hühner im Vergleich mit Fasanen. Das Wildgeflügel produziert sehr kleine Mengen, deswegen sind viel kleinere Utensilien nötig.
Das verwendete Material ist selbstverständlich Einwegsmaterial: einmal verwendet wird vernichtet!

Im zweiten Teil des Video sieht man die Entnahme und Befruchtung bei Fasanen.

Probleme der künstlichen Besamung

- Der Hahn kann Träger eines Krankheitskeimes sein, welches er via Samen an die Henne oder die Küken weitergibt.

- Verunreinigungen werden beim Einsammeln des Samens von der Kloake aufgenommen.
Hähne sollen auf Gesundheit beobachtet werden.
Einmalgebraucht - Instrumente verhindern Infektionen aus dem Kloakenbereich.

Es war sicher interessant mal zu sehen, was da alles läuft. Es ist eine umstrittene Fortpflanzungsmethode, die sicher gute Dienste bringt, wenn sie nicht missbraucht wird. Wichtig zu wissen ist, dass im Park Le Clère die künstliche Befruchtung nur ein kleiner Teil des Projektes ausmacht: der grösste und wichtigste Teil ist der Aufbau einer Samenbank von gefährdeten Fasanenarten. Momentan wird erforscht wie man die Samen konservieren kann und wie lange die Lebenkraft der Samen beigehalten wird.

Abschliessend will ich nur noch die wichtigen Worte von Michel Saint Jalme noch erwähnen:

Die künsliche Befruchtung soll dazu dienen, gefährdeten Arten das Überleben zu ermöglichen, Unfruchtbarkeit zu bekämpfen und eine genetische Durchmischung gezielt zu fördern.